Letztes Wochenende habe ich die Wiese nun zum ersten mal dieses Jahr gemäht – und sie ist definitiv in einem sehr viel besseren Zustand, als sie es noch im vergangenen Sommer war. Die großen dominaten Grasbüschel sind weniger geworden, Lücken zwischen den Grasbüscheln schließen sich allmählich mit Neuankömmlingen, die Pflanzenvielfalt hat zugenommen. Soweit zumindest mein Eindruck.
Die Mahd hat ungefähr 2x 2 Stunden gedauert. Am Sonntag habe ich dann begonnen, die Wiese zu harken. Beim Harken gehe ich dieses mal ziemlich gründlich vor. Ich verwende eine Vertikulierharke – auch als Schneiderechnen bekannt. Damit bekomme ich nicht nur das Schnittgut aus der Wiese, sondern auch Moos – und mehr oder weniger verfilzte Grasbüschel werden entfilzt. Gleichzeitig wird der Boden vertikuliert.
Dieses Wochenende ging es mit dem Harken weiter – bisher habe ich dafür insgesamt ungefähr 4 Stunden benötigt – heute folgt noch eine weitere und hoffentlich finale Aktion. Um ein Bild von der Masse der Biomasse zu bekommen: bisher habe ich ca. 30 Schubkarren mit Schnittgut und Moos aus der Wiese entfernt. Heute kommen vermutlich noch mal 15 Schubkarren hinzu.
Letzten Sommer habe ich die Wiese nach der Mahd das erste mal geharkt. Das war im Vergleich zu diesem Sommer noch ein ganz anderes Spiel. Zwischen den alteingesessenen Grasbüscheln hatte ich eine ziemlich feste Filzdecke gebildet – mit dem Mäher nicht zu erreichen. Und mit der Harke kam ich da auch kaum weiter – also hatte ich die ganze Wiese zunächst mit einer 3-Zinken-Gartenkralle entfilzt. Das war dieses Jahr zum Glück nicht mehr nötig.
Ein kurzer Rückblick: nachdem meine Eltern das Haus im Sommer 2018 aus gesundheitlichen Gründen leider verlassen mussten lag es an mir, mich um Haus und Hof zu kümmern. Die Wiese war zwar recht frisch gemäht, aber durch den heißen und trockenen Sommer 2018 sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Eigentlich war da keine Wiese mehr.
Die nächsten drei Jahre versuchten wir mehr oder weniger halbherzig, den Rasentrecker in Gang zu bekommen – ohne Erfolg. Also investierten wir 2021 in einen Mäher, der dann im Spätsommer 2021 das erste mal zum Einsatz kam. Inzwischen hatte sich allerdings eine kräftig wuchernde Fettwiese gebildet – teilweise durch kräftige Grasbüschel dominiert, die kaum einer anderen Pflanze Platz boten.
Nun ist die Wiese also immerhin entfilzt – und auf weiten Teilen haben sich auch diverse Kräuter und Wildblumen eingefunden. Wir sind offenbar auf dem richtigen Weg.